Stefan Nolte, Regisseur




SPURENSUCHE GRAFENECK


Spurensuche Grafeneck, Stück zu den NS-Euthanasie-Morden 
Uraufführung: 25.2.12, Theater Freiburg, Werkstatthalle der Ganter-Brauerei

von Nolte | Feindel | Brodowsky

Regie: Stefan Nolte
Text: Paul Brodowsky
Dramaturgie: Ruth Feindel
Ausstattung: Wolfram Jantzsch
Mit Johanna Eiworth, Frank Albrecht, Mathias Lodd, Orhan Müstak
im Video: Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung, Zeitzeugen und Schüler der Max-Planck-Realschule

 

Grafeneck ist ein Barockschloss auf der Schwäbischen Alb. Hier wurden 1940 über 10.000 Menschen ermordet, denen vom NS-Regime die Existenzberechtigung abgesprochen wurde. Zu Beginn des Stückes geht es durch Lagerhallen und stillgelegte, gekachelte Keller, um an immer neuen Stationen zwischen Bierfässern und Schutt den Videobeiträgen von Psychiatrie-Patienten, Opfernachkommen und eingelesenen Schülertexten zu lauschen. Nach und nach schälen sich nicht nur grundsätzliche Erfahrungen von Ausgrenzung und Stigmatisierung heraus, sondern auch direkte Bezüge zu Freiburg. Dann übernimmt der Narr das Kommando und führt als hartnäckig Fragender durch den Abend, während die übrigen Schauspieler in wechselnden Rollen mal Ärzte, Bürokraten, Opfer oder die Freiburger Koryphäen und Euthanasie-Vordenker Eugen Fischer und Alfred Hoche geben. Eine monströse Idee wird von ihrer Geburt bis zur Ausführung nachgezeichnet. Eine Idee, die selbst den aufmüpfigen Narren mehr und mehr das Fürchten lehrt.

„Ein fraglos hochambitioniertes Projekt, konsequent recherchiert und gut gespielt.“
Badische Zeitung, 27.02.2012