Stefan Nolte, Regisseur




DER KAUKASISCHE KREIDEKREIS

Der kaukasische Kreidekreis, Bertolt Brecht mit Musik von Paul Dessau 
Premiere am 9.09.2018 Slesvighus/Schleswig, Schleswig-Holsteinische Landestheater

 


Inszenierung und Spielfassung: Stefan Nolte
Ausstattung: Mechthild Feuerstein
Dramaturgie: Sophie Friedrichs
Musiker und Sänger: Knarf Rellöm*
Mit Heidi Züger* (als Grusche),  Uwe Kramer (als Azdak), Beatrice Boca*, René Rollin, 
Christian Hellrigl, Manja Haueis, Timon Schleheck, Knarf Rellöm* 
*als Gast

 

Stefan Nolte zu seiner Inszenierung : Schrecklich ist die Verführung zur Güte“, schreibt Brecht und meint damit ja auch unsere Gesellschaft, die uns auf Konkurrenzund ihren Begriff von „Besitz“ trimmt. Aber schecklich ist auch, dass wir so das verlieren, was uns zu Menschen macht. Genauso wie Grusches „Mütterlichkeit“ erst durch ihr Handeln produziert wird, existieren Gerechtigkeit und Humanität nur, wenn wir sie immer wieder im eigenen Handeln neu herstellen – selbst dann, wenn wir damit gegen herrschendes Recht verstoßen. Deshalb ist es mir wichtig, den „Kreidekreis“ auch als gemeinsame Arbeit der Spieler an der Geschichte zu zeigen. Sichtbare Umzüge und Umbauten, der Wechsel von Spiel und Erzählung und die improvisierte Ästhetik der Kostüm- und Bühnenteile betonen die Konstruktion. Auch wenn wir noch weit von dem entfernt sind, was eine echte „Zuschauerkunst“ im Sinne Brechts sein könnte, sollen die Zuschauer sich aufgefordert fühlen, selbst produktiv zu werden, sich die Geschichte auszumalen und dazu Haltungen und Meinungen zu entwickeln.

„Daß da gehören soll, was da ist, denen, die für es gut sind …“ Gehört die Welt zu Recht denen, die sie besitzen? Sieben Schauspieler erzählen gemeinsam mit dem Hamburger Musiker Knarf Rellöm Brechts Geschichte um die Magd Grusche und den Richter Azdak und suchen in einer improvisierten Spiellandschaft nach den Widersprüchen darin.  

„Sehr sehenswerte Inszenierung. Modernes episches Theater at it's best. Tolle Schauspieler mit intensivem Spiel.“
(NDR1, Welle Nord – 11.09.2018, 21:05h; Autorin: Ines Barber)

 

„Ein gelungener Brecht, der auf das epische Theater vertraut und zeigt, welche Kraft Ensembletheater hat.“ 
(nachtkritik vom 11.09., Rainer Schnedemann)

 

„Stefan Nolte präsentiert in seiner begeistert aufgenommenen Inszenierung anstelle von didaktischer Schlaumeierei ein kunstvolles Schauspiel“ (Schleswig-Holsteinische Landeszeitung vom 11.09.2018)

 

„Alles ist hier auf Zeit angelegt, das Provisorium Programm, das Exempel das Eigentliche: Regisseur Stefan Nolte nimmt Bertolt Brechts episches Theater ernst, aber er durchleuchtet es auch …  zeigt Brecht eher kühl als grotesk und hält dabei die Waage zwischen Abstand und Einfühlung, Karrikatur  und Realismus.“ (Kieler Nachrichten vom 11.09.2018)

 

Fotos: Oliver Fantitsch