Stefan Nolte, Regisseur




HOTEL BERLIN

Hotel Berlin, ein Immobilien-Experiment                                                                                                                           
Premiere: 7. September 2016 im Ballhaus Ost, Berlin
                                                                                         
Künstlerische Leitung: Stefan Nolte, Ruth Feindel, Paul Brodowsky
Raumgestaltung / Kostüme: Hendrik Scheel
Film: Ute Schall
Mit: Tina Pfurr, Christine Rollar, Daniel Schrader, Ali Alexander Schröder
und den ExpertInnen Fernanda Aloi, Egon Bachmann, Anna Baltschun und Lisa Hoffmann

Mach dein Bett, wo andere ihre Ideen entwickeln. Fühl dich zu Hause, mitten in der Kunst!

«HOTEL BERLIN» spielt anhand des Ballhaus Ost und seiner real-prekären Mietsituation im 
durchgentrifizierten „Szenebezirk“ Prenzlauer Berg beispielhaft durch, wie ein Theater sein 
kulturelles Kapital monetär vermarktet, um das eigene Überleben zu sichern. Dazu wird die 
gesamte Immobilie „zweckentfremdet“: 75 Schlafplätze werden in den sechs Stockwerken des Hauses 
eingerichtet, die über das eigene Webportal gebucht werden können. Das Abendprogramm beinhaltet 
geführte Touren durchs Haus, in denen Gründungsmythos und seine Immobiliengeschichte beschworen 
werden, „Live-Schaltungen“ zum ausgelagerten Probenbetrieb in eine Platte nach Hellersdorf, 
inszenierte Begegnungen mit den temporären BewohnerInnen des Ballhaus, workshops und ein 
Diskurs-Dinner, bei dem Pläne zur „funktionalen Verdichtung“ des Hauses vorgestellt werden. 
Akteure in diesem Spiel sind die beiden Ballhaus-Leiter, die zu entgrenzten Teilzeit-Hosts 
werden und zwei Schauspieler, die sich von der Neugründung des Ballhaus als Theater mit integriertem 
Übernachtungsbetrieb die Absicherung ihrer prekären Existenz erhoffen oder das Ballhaus vom 
kapitalistischen Mietmarkt abkoppeln wollen. Neben diesen Performern sind mehrere reale ExpertInnen 
für die Verschiebungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt in das Geschehen integriert: Ein alter 
Zirkusartist aus der Nachbarschaft, der hier sein Notquartier bezogen hat, um nicht ständig den 
aggressiven Entmietungspraktiken seines neuen Vermieters ausgesetzt zu sein; zwei junge 
Künstlerinnen mit prekärer Wohnsituation, die sich im Ballhaus einnisten und eine Architektin, 
die den Zuschauern anbietet, Teilhaber eines re-designten Ballhaus Ost zu werden. In allen Akteuren 
spiegeln sich die durch Gentrifizierungsprozesse ausgelösten, für Berlin so typischen Widersprüche, 
Ängste und Sozialdynamiken wider.

Eine Produktion von RECHERCHEPRAXIS NOLTE | FEINDEL | BRODOWSKY in Kooperation mit dem Ballhaus Ost. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

LINK Ballhausost

Fotos: David Baltzer

LINK DOKUMENTATION VIDEO